Jein

Wieso nur, wieso? Ich dummer Hahn,
Unfähig zu fragen, Chance vertan?
Welch schönes gegenseitiges Necken,
Konnte fern des Glückes Süße lecken.

Vier Buchstaben in bestimmter Reihenfolge,
Sie fürchten mich, mit all ihrer Folge.
Nicht vernommen, doch sie könnten sein -
Beschreiben sie ganz einfach das "Nein".

Nein zum Zweisam, Nein zum Spaziergang,
Nein zur Seele, Nein zum Herzenfang.
Nein im Gestern, Nein im Hier,
Nein im Morgen - ein Nein zu mir.

Der Hahn kräht winselnd und leis',
Bleibt das Leben ewig in dieser Weis'?
Den Funken Hoffnung keimend ich sah,
Doch eine Mauer aus Angst unnahbar nah.

Zwei Buchstaben in bestimmter Reihenfolge,
Sie fürchten mich, mit all ihrer Folge.
Nicht vernommen, sie sind nicht wahr -
Beschreiben sie ganz einfach das "Ja".

Ja zum Zweisam, Ja zum Sonnenuntergang,
Ja zur Seele, Ja zum Herzenfang.
Ja im Gestern, Ja im Hier,
Ja im Morgen - ein Ja zu mir.

Des Hahnes Kamm gerade, die Augen glasig klar,
Bleibt nur die Erinnerung an ihr schönes Haar?
Welch schöne Augen meine doch erblickten,
Sie alsbald mein Herze kurzzeitig erquickten.

Vier Buchstaben in bestimmter Reihenfolge,
Sie fürchten mich, mit all ihrer Folge.
Sie zu hör'n, Wahrscheinlichkeit nicht klein,
Beschreiben sie ganz einfach das "Jein".

Jein zum Zweisam, Jein zum Liebesklang,
Jein zur Seele, Jein zum Herzenfang.
Jein im Gestern, Jein im Hier,
Jein im Morgen - Ew'ges Jein zu mir.

27. Juni 2009, Michael Twarkowsky