Sehnsucht


Zusammen sitzen, einen Sonnenuntergang betrachten,
Die verstreichende Zeit vergessen und missachten.
Haare des Anderen im Gesicht spüren, wie sie kitzeln,
Durch den seichten Wind hindurch tanzen ihre Spitzen.

Romantische Augenblicke, Farben von Orange bis Rot,
Kein materieller Hunger, weder auf Trank noch Brot.
Schweigend sitzen, die Finger einander verschränkt,
Die Augen auf das abendliche Naturspektakel gesenkt.

Ein unendlicher Moment, des Anderen Wärme spüren,
Gegenseitig Sterne zeigend, mit den Fingern führend.
Meeresrauschen - lautes und doch wortloses Verständniss,
Woge auf Woge, stets gleichmässiges sanftes Verhältnis.

Sonne untergegangen, spürend die Abwärme der Felsen,
Aneinander kuscheln, genießend die Zeiten des Haltens.
Salzige Luft atmen, den Duft des Anderen vernehmen,
Köpfe aneinander, möge das Jetzt immer währen.

Der Mond - strahlend am Firmament, voll und helle,
Funkelnde Augenpaare treffen sich an Ort und Stelle.
Geborgen entspannen, ungestört und doch nicht allein,
Welch' Sehnsucht - so und nicht anders soll es sein.

(c) Michael Twarkowsky 28. Juni 2009